Nachhaltige Organisationsentwicklung durch gezielte Weiterbildung im Krankenhaus

                          

Von Mitarbeitern aller Berufsgruppen in Krankenhäusern wird zunehmend ein netzwerkorientiertes Prozessmanagement gefordert. Das heißt, sie müssen sich immer mehr sektoren-, abteilungs- sowie prozessübergreifend organisieren.

Im ESF-Projekt „Berufsgruppen-/ standortübergreifendes, netzwerkorientiertes Prozessmanagement im Gesundheitswesen“ werden, organisiert durch den Projektnehmer Akademie der Steinbeis-Hochschule Berlin, Studienzentrum Marburg GmbH, 184 Mitarbeiter des Kooperationspartners Lahn-Dill-Kliniken GmbH qualifiziert.

Die erfolgreiche Teilnahme an der 20-tägigen Weiterbildung wird mit dem Zertifikat „Fachkraft für netzwerkorientiertes Prozessmanagement im Gesundheitswesen“ bescheinigt. In zehn Netzwerken sollen sich die Teilnehmer zudem gegenseitig kollegial für Verbesserungsmaßnahmen in den jeweiligen Alltagsbereichen stärken. Denn für die Geschäftsführung der Lahn-Dill-Kliniken "wird es zukünftig immer wichtiger werden, dass unsere Mitarbeiter prozessorientiert denken und arbeiten", so der Geschäftsführer Richard Kreutzer. Hierbei geht es, so Kreutzer weiter, nicht nur um die "Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit", sondern vielmehr auch darum, den einzelnen Mitarbeiter durch gezielte Weiterbildungsprojekte zu fördern. Die Möglichkeit, die der Projektnehmer durch das modulare Angebot geschaffen hat, ist daher ideal für die Bedürfnisse des Klinikverbunds.

Das Programm ist in fünf Modulen aufgebaut. Die Teilnehmer werden in Themen rund um das Veränderungsmanagement mit dem notwendigen Handwerkszeug fundiert qualifiziert und für Veränderungsprojekte über die Abteilungs-, Berufsgruppen- und Standortgrenzen hinaus gestärkt und ermutigt. Die Projektkonzeption der Akademie der Steinbeis-Hochschule Berlin, Studienzentrum Marburg GmbH, beinhaltet mit den Themen Organisationsentwicklung, integriertes Management, Projektmanagement, Führung und Kommunikation eine breite Palette an Managementinstrumenten.

Neben weiteren externen Partnern ist die Ruhl Consulting AG in Modul 2 "integriertes Managementsystem" in das Projekt eingebunden. Hier werden die bestehenden Aufbau- und Ablauforganisationen in den verschiedenen Bereichen der Kliniken näher beleuchtet und Verbesserungspotenziale zur Schnittstellenintegration erarbeitet. Für die Trainerin des Moduls, Frau Dr. Elke Eberts, wird bei ihrer Arbeit mit den Teilnehmern immer wieder deutlich, wie wichtig es ist, aus den Schulungstagen konkrete Vorhaben für den Alltag abzuleiten. Aus dem Teilnehmerfeedback ist für sie bereits nach Abschluss der Hälfte ihrer Trainingstage im Modul "integriertes Managementsystem" klar, dass die Maßnahme einen nachhaltigen Erfolg für das Klinikum nach sich ziehen wird. Auch Dr. Norbert Köneke, Medizinischer Direktor der Lahn-Dill-Kliniken, stimmt dieser Einschätzung zu. Für ihn verdeutlichen die Rückmeldungen bisheriger Teilnehmer "wie wertvoll es für unsere Mitarbeiter ist, sich außerhalb des Klinikalltags mit fachfremden Berufsgruppen über deren Blick auf die gleichen Prozesse auszutauschen."

Die Geschäftsführende Gesellschafterin der Akademie, Marie-Luise Koch, sieht in diesem Projekt vor allem die Personalentwicklung auf den richtigen Weg gebracht: „Bildungsmaßnahmen bedürfen immer häufiger einer individuellen Entwicklung und müssen branchenspezifisch geplant und durchgeführt werden. Genau darauf ist die Akademie spezialisiert und setzt diese Maßnahmen erfolgreich mit ihren Kooperationspartnern um. Gemeinsam entwickeln wir unternehmens- und personalspezifische Curricular, die vor allem aufgrund des hohen Praxistransfers von den Teilnehmern positiv angenommen und auch langfristig in den Berufsalltag integriert werden können. Auch in diesem Projekt an den Lahn-Dill-Kliniken ist uns dies mit einem exzellenten Dozententeam gelungen; das zeigt sich bereits nach 30 Prozent der durchgeführten Maßnahme und der Rückmeldung von ca. 90 Teilnehmern. Eine weitere Besonderheit der Akademie ist es, zu recherchieren und zu realisieren, mit welcher finanziellen Unterstützung Personalentwicklung machbar wird. In diesem Fall Dank des EU-Förderprogramms weiter bilden.“

Das bis Ende 2014 laufende ESF-Projekt wird im Rahmen des Programms „weiter bilden“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds mit einer Summe von bis zu 466.921,25 € gefördert.

Das Projekt wird gefördert durch: