Beratung: ZeQ will Krankenhäuser vor Insolvenz bewahren

08. Juli 2009
Mannheimer Morgen
Redaktionsmitglied Jens Zillmann

Beratung: ZeQ will Krankenhäuser vor Insolvenz bewahren

Fast jede fünfte Klinik bedroht

Nicht erst durch die Wirtschaftskrise haben sich die finanziellen Bedingungen für Krankenhäuser in Deutschland verschärft. Geht es nach dem geschäftsführenden Gesellschafter der Unternehmensberatung ZeQ, Stefan Ruhl, wird im Jahr 2020 etwa jede zweite der nicht privaten Kliniken von einer Insolvenz bedroht sein. Einzig private Einrichtungen scheinen auf längere Sicht rentabel. Doch für Ruhl sind privat und rentabel keine Synonyme. Sein Unternehmen will Krankenhäuser so strukturieren, damit sie in Zukunft wirtschaftlicher arbeiten können.

Die Zentrum für europäisches Qualitätsmanagement GmbH (ZeQ) wurde 1999 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Mannheim. Heute betreuen etwa 20 Mitarbeiter Krankenhäuser in der gesamten Bundesrepublik - von Fachkliniken und Häusern der Grund- und Regelversorgung bis hin zu den Maximalversorgern. Darunter sind die Universitätskliniken Berlin, Mannheim, Freiburg und München. Die ZeQ bietet neben Konzepten auch Seminare an, richtet ihre Vergütung nach dem eigenen Erfolg und machte 2008 einen Umsatz von 2,5 Millionen Euro.

Kleine Häuser haben es schwer

"Jedes fünfte nicht private Krankenhaus in Deutschland ist von einer Insolvenz bedroht. Gerade kleine Kliniken haben es besonders schwer", weiß auch Mitgesellschafter Rüdiger Herbold. Allerdings sei es nicht das primäre Ziel der Unternehmensberatung, in den jeweiligen Krankenhäusern Stellen zu streichen. Zunächst müsse man sehen, ob laufende Kosten, beispielsweise durch lange Versorgungszeiten der Patienten, gesenkt und Organisationsstrukturen verbessert werden können. Mit einem neuen und effizienteren Kurs sollen bedrohte Krankenhäuser sich schließlich neu aufstellen.